Blinde Heckscheibe im Verdeck und was nun?

Jetzt da der Sommer vorüber geht, wird unserer vierrädriger Freund, wenn überhaupt, nur noch mit geschlossenem Verdeck bewegt.  Mancher schließt das Verdeck nach diesem zweiten Jahrhundertsommer möglicherweise erst nach Monaten wieder zum ersten Mal. Glücklich ist, wer jetzt eine Heckscheibe aus Glas an seinem Fahrzeug sein eigen nennt. Für alle anderen, die eine ins Verdeck eingenähte, transparente PVC-Folie besitzen, schaut es nun oft trübe aus.

Vorher

Das Material PVC (Polyvinylchlorid) ist, wie viele Kunststoffe, ein in der Oberfläche sehr weiches. Material, was Kratzer förmlich anzieht. D.h. durch  Zusammenrollen oder Falten scheuert das Material aufeinander oder im Verdeckkasten und beschert einem kleine Kratzer, die die Heckscheibe undurchsichtig und somit auch unansehnlich werden lassen.

Abhilfe kann hier ein sehr einfacher Trick mit handelsüblicher Autopolitur schaffen. 

Zuerst wird das Verdeck mit warmen Wasser und etwas Spüli von innen und von außen gründlich gereinigt.  Dann klebt man mit Kreppband alle Ränder der Scheibe möglichst sorgfältig ab, damit keine Politur über den Rand gelangen kann.

Nun beginnt man mit einem besonders weichen Tuch die Autopolitur in kreisenden Bewegungen auf beide Seiten der Scheibe aufzutragen.  Merke: nicht viel hilft viel, sondern der Druck auf die Fläche ist entscheidend. Vermutlich reicht eine einmalige Anwendung noch nicht aus.  D.h. man muss die Prozedur mehrmals wiederholen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird und man sich langsam wieder Klarheit verschafft. Zum Abtragen der Politur eignen sich hervorragend Microfasertücher. Sie sind weich und beseitigen zudem jeglichen Staub. Diese bitte nicht im Autofachgeschäft kaufen. In der Haushaltswarenabteilung Ihres Drogeriemarkts kosten sie die Hälfte oder noch weniger. 

Im begrenzten Maße können auch Poliermaschinen zum Einsatz kommen. Dies jedoch nur für geübte Hände, denn ein Abrutschen auf das Verdeck kann böse Folgen haben, da die dann verteilte Politur nur schwer wieder zu beseitigen ist.  Zudem kommt man mit dem Polierteller nicht bis in die Ecken. Hier hilft nur Handarbeit. Bei der Wahl der Polierscheibe gilt auch hier lieber weich als hart.

Was für ein Poliermittel Sie verwenden hängt vom Zustand der Oberfläche ab. Ist die Scheibe sehr stark zerkratzt, muss man sich evtl. erst einmal mit einer Schleifpaste vorarbeiten, bis man dann zu einer  feineren Politur übergeht. Hier hat der Handel ein reichhaltiges Angebot.

Nachher

Noch ein Tipp für Beulen oder Knicke im Verdeck: Probieren Sie bei aufgespanntem Verdeck die Stellen vorsichtig mit einem Fön zu erwärmen. Oft lösen sich diese Stellen förmlich in Luft auf und sind nicht mehr sichtbar. Aber Vorsicht:  nur wenig erwärmen, sonst hat man die Stelle verbrannt.  

Bei Heckscheiben die sich aufgrund ihres Alters bereits im Material verfärbt haben, hilft dies jedoch alles nichts. Hier kann nur ein Austausch wieder Klarheit bringen.

Ich wünsche fröhliche Herbstausfahrten und einen guten Durchblick.