Nun ist es also soweit. Auch das Sandwichkind in der alten Land Roverfamilie wird 30: Der Land Rover Discovery. Löste er doch den oft als unbequem und technisch vermeintlich alten Defender auf vielen Schlachtfeldern ab, wie z.B. der Camel Trophy oder der Paris-Dakar.
Mitte der 80ger Jahre überschwemmte Japan den Automarkt mit günstigen Geländewagenmodellen. Wenn Land Rover nicht den Anschluss verlieren wollte, musste gehandelt werden. Da der Defender mit den asiatischen Fahrzeugen, welche nicht nur gute Geländeeigenschaften, sondern auch sehr straußentauglich waren, nicht konkurrieren konnte, musste eine Lösung her. In nur 3-jähriger Entwicklungszeit stellte Land Rover unter Leitung von Mike Donovan den Discovery auf die Beine.
Auch wenn die Defendergemeinde lieber weiterhin die Unzulänglichkeiten ihres“ Landys“ in Kauf nahm, zeigten die Verkaufszahlen der ersten Disco-Generation, dass die Kalkulation aufging. Er war mit 353,843 Stück in dieser Zeit der meistverkaufte Land Rover. So wurde der Discovery zwar nie ein Nachfolger des Defenders, da zu weichgespült und zu wenig markant, aber er fand seine eigene Zielgruppe. Oft unterschätzt kann dieses Beispiel englischer Ingenieurkunst mehr als viele denken. Nicht nur in Offroadparks ist er der Gewinner gegenüber Toyota & Co.; auch auf querfeldein Langstreckenrallys ist er eine preiswerte Alternative mit extrem guten Offroadeigenschaften.
Der bis 2016 gebaute Discovery der 4. Generation war der letzte Vertreter seiner Zunft. An ihn konnte man noch deutlich die DNA seines Vorfahrens von 1989 ablesen. Alles was jetzt kommt, ist technisch sicher perfekt und höchst komfortabel, aber hat so viel Ausstrahlung wie ein Jogurtbecher.
Alle vier Discogenerationen haben ihren eigenen Reiz und man kann zwischen dem puristischen Disco der ersten Generation oder dem mit Rang-Roveranleihen ausgestattetet Serie 4 auswählen, wie viel Disco man will. Mein Tipp: jetzt kaufen und aufheben. Die Preise steigen!